Kulturgarage

Florhofstrasse 15
8820 Wädenswil
Umbau MFH und Garagenwerkstätte
zu Studentenstudios und Kulturgarage
Zeitraum: Planung und Realisierung 2010-2015

Die störenden Anbauten rund ums Wohnhaus werden entfernt. Das klassizistische Gebäude wird freigestellt, damit die ursprüngliche Form wieder zur Geltung kommt. Dadurch wird auch die Erweiterung der Florhofstrasse ermöglicht. Die Fassaden des Wohnhauses erhalten ein neues Farbkonzept und auf den beiden Giebelseiten setzt ein grosses Fensterelement einen modernen Akzent. Ebenso werden die zwei baufälligen Schlepplukarnen durch moderne filigrane Dachaufbauten ersetzt. Ansonsten wird das Wohnhaus äusserlich nur marginal verändert. Die eingeschossigen Gewerbebauten werden zu einer grossen, flexiblen und nutzungsneutralen Halle umgebaut mit angegliederten Nebenräumen, wie Werkstatt, Archivraum, Büro- bzw. Besprechungsraum und notwendigem Sanitärblock. Das markante Pilzdach, das ehemals als Tanksäulenüberdachung diente, definiert neu den Haupteingang zur Kulturgarage und bleibt als Zeitzeuge bewusst bestehen. Die ehemalige Front mit den einzelnen Garagentoren gegen die Florhofstrasse wird durch eine einheitliche Glas-Metall-Konstruktion in vorbewittertem Kupfertitanzink ersetzt und verbindet neu Innen- und Aussenraum.

Fassade in Kupfertitanzink

Das Farb- und Materialkonzept von aussen wird auch ins Innere des Gebäudes übertragen. So läuft die graue Fassadenwand des Wohnhauses in die grosse Halle hinein und dieser Grauton wird ebenfalls an den gegenüberliegenden Wänden reflektiert. Ansonsten wird die Halle sehr neutral ausgestattet mit einem dunklen Hartbetonboden, weissen Wänden und einer hellgrauen Decke. Akzente setzt das schlichte, flexible Beleuchtungskonzept, das verschiedenste Rauminszenierungen zulässt. Der bewusst minimal gehaltene Sanitärblock versteckt sich hinter der grauen Front gegen Wohnhaus und Werkstatt und nimmt mit einigen Farbtupfern das innere Farbkonzept des Wohnhauses auf.

Durch die massive alte Holzhaustüre und über die ursprüngliche Eichentreppe mit dem historischen Geländer gelangt man in die sechs Studentenstudios. Die Grundrisse der vier Etagenwohnungen in den Obergeschossen sind alle gleich aufgebaut. Sie bestehen aus einem oder zwei Zimmern mit offener Küche, Garderobe und einer Nasszelle mit bodenebener Dusche. Das Farbkonzept von aussen widerspiegelt sich auch im Innern der Wohnungen. Die grauen Wohnungseingänge, Wände und Türen nehmen die Fassadenfarbe auf. Der graue Anhydritboden und die hellgrauen Decken umrahmen die schwarzen Einbauküchen. Einzelne Farbakzente werden mit den türkisblauen beziehungsweise orangen Eingängen in die Nasszellen und den gleichfarbigen Wänden in den Duschen gesetzt. Die zwei Dachstudios haben zusätzlich einen Galerieboden, der über eine bunte Leitertreppe zugänglich ist und flexibel genutzt werden kann. Ebenso profitieren diese zwei Wohnungen von einer komfortablen Sitzbank, die im modernen Giebelfensterelement integriert ist. Über die Zwischenpodeste des Treppenhauses erreicht man die notwendigen Nebenräume wie Waschküchen und Reduits. Ein einheitliches Lichtkonzept zieht sich durch das gesamte Wohnhaus hindurch, vom Treppenhaus bis hinein in die einzelnen Wohnungen.