Schulhaus Steinacher

Alte Steinacherstrasse 30
8804 Au
Aufstockung und Fassadensanierung
Zeitraum: Planung und Realisierung 2015-2020

Das Primarschulhaus Steinacher II in der Au wird durch eine Aufstockung vergrössert und die gesamte Fassade erneuert.

Im neuen Geschoss werden drei Schul- und ein Handarbeitszimmer mit dazwischen angegliederten Gruppenräumen untergebracht. Zudem erhält das Schulhaus eine grosse Aula, einen Therapieraum, sowie Räume für Schulleitung und Hauswart und die notwendigen Nebenräume. Gleichzeitig wird es mit einem Lift ausgestattet, der alle Räumlichkeiten barrierefrei erschliesst.

Sowohl die Aufstockung, wie auch das bestehende Gebäude bekommen eine neue hinterlüftete Fassadenkonstruktion aus Fiberglas und neue Metallfenster. Währenddessen das Attika mit horizontal gewellten Fiberglasplatten verkleidet wird, erhält die Haut des bestehenden Baus vertikal strukturierte Platten. Das elegante Pariser Blau und die je nach Lichtverhältnissen spannenden Glanzeffekte des faszinierenden Fassadenmaterials lassen das Volumen immer wieder in einem anderen Kleid erstrahlen. Die silberweissen Zargen um die dunklen Metallfenster gliedern die Fassaden zusätzlich stark und prägen den Charakter des gesamten Gebäudes. Die Verglasungen im Erdgeschoss erstrahlen ebenfalls in Silberweiss.

Die Grundrissstruktur wird so weit als möglich von den unteren Geschossen übernommen. Einzig im nordwestlichen Teil schert der Grundriss aus und das neue Geschoss wird mit Volumen gefüllt, um möglichst viel Nutzfläche generieren zu können. Der bis anhin biedere symmetrische Baukörper bekommt dadurch eine gewollte Asymmetrie, die mit einer grossen, auf Stützen abgestellter Auskragung, dem Gebäude einen modernen Ausdruck verleiht. Der neue Lift wird unter dieser Auskragung an die bestehende Fassade angedockt und dringt in das Attika ein.

Im Innern gibt es in den bestehenden Geschossen nur marginale Anpassungen. Die alten Linoleumböden in den Schulzimmern und den Gruppenräumen werden mit neuen orangebraunen Gummigranulatböden ausgestattet. Ebenfalls werden die in die Jahre gekommenen Einbauschränke durch neue Einbauten mit magnetischen Oberflächen ersetzt. Über eine elegante Betontreppe erreicht man das neue Attikageschoss, das sich bewusst in Materialien und Farben vom Altbau abhebt. Die Wände präsentieren sich in naturbelassenen hellen Duripanelplatten, die Decken sind aus grauen bzw. pariser blauen Holzwolleplatten und der Boden ist ein orangebrauner Gummigranulat. Die wild angeordneten quadratischen Deckenleuchten und Oblichter, sowie die schlichte Signaletik verleihen dem ganzen Geschoss eine entspannte und lockere Atmosphäre. Auch tragen die gewählten warmen Farbtöne zum harmonischen Raumklima bei. Bewusst werden einige Farbakzente und Materialien vom Attika übernommen und punktuell als Verbindung von alt und neu in den unteren Geschossen eingesetzt. Die schnörkellose Signaletik zieht sich durch das ganze Gebäude hindurch und frischt so auch den Altbau auf.